Start-ups und KMU sind in allen Industriegesellschaften Motoren der Innovation und Impulsgeber für Investitionen, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit. Auch in China – und vor allem im Kontext von „Industrie 4.0“. Hier treibt die China auch in den neuesten Plänen die Transformation der Unternehmen und der ganzen Volkswirtschaft voran – hin zu einer wissensbasierten Fertigungsindustrie der Zukunft. CIIPA – China International Investment Promotion Agency (Germany) in Frankfurt – startete am 4.11. 2020 eine neue Online-Veranstaltungsreihe, Hidden Champions“. Die Premiere setzte damit im Internet eine ganze Reihe von Aktivitäten fort, für die CIIPA in den vergangenen Monaten zahlreiche Partner gewonnen hatte. Eine Delegationsreise im Vorjahr, die von Professor Hermann Simon in die Volksrepublik geführt wurde, wurde auch vom Verband Deutscher Hidden Champions e.V unterstützt.
Die Online-Konferenz stellte jetzt aktuelle und globale Herausforderungen, der auch kleine und mittelständische Technologiefirmen zu begegnen haben, in den Vordergrund. Die grenzüberschreitend Zusammenarbeit industrieller Cluster bezeichnete Li Yong, der Vize-Generalsekretär der CIIPA in seinem Grußwort als eine wichtige Aufgabenstellung, um trotz Corona-Krise und sich abzeichnender weiterer handelspolitischer Verwerfungen zu wirtschaftlicher Stabilität beizutragen. China sei mittlerweile noch vor den USA zum wichtigsten deutschen Exportmarkt geworden. Damit sei das Land “neuer Motor der Weltwirtschaft”, betonte Prof. Hermann Simon, der Doyen der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung zu den Hidden Champions, in seinem Grußwort “Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland ist wichtiger denn je.” Simon erwartet eine starke Zunahme der industriellen Direktinvestitionen aus der Volksrepublik.
Prof. Qi Dong, Präsident des Tongji Zhejiang Colleges, unterstrich die Bereitschaft einer der bekanntesten Hochschulen Chinas, direkt mit Hidden Champions zu kooperieren. Die Grundlagen einer wissens- und datenbasierten industriellen Produktion fasste auch Professor Rainer Anderl von der TU Darmstadt in seinem Beitrag über Industrie 4.0 zusammen.
Der Verband Deutscher Hidden Champions e.V gestaltete ein Panel zu den Chancen und spezifischen Anforderungen, die sich in Deutschland und China bei der Implementierung von Lösungen stellen.
Für das Dortmunder IT-Unternehmen Transfact formulierte dessen Geschäftsführer Heiko Martin die entscheidende Zielsetzung: Softwarelösungen müssen in beiden Märkten dazu beitragen, dass die industrielle Unternehmen “agiler und schlagkräftiger” werden. Die Standardisierung von Datenströmen und die effiziente Abbildung von Produktionsprozessen seien wichtige Elemente für mehr Wettbewerbsfähigkeit. In China hat Transfact mit einer eigenen Gesellschaft von Souzhou sein Geschäft mit Industriekunden aufgebaut.
Auch Dr. Fabian Bachmann, Geschäftsführer der CEROBRAER GmbH, einem Hersteller von industriellen Keramikringen und -rollen, unterstrich die Rolle der “Smart Factory” bei der Entwicklung immer stärker kundenspezifisch geprägter Lösungen - gerade in den derzeit sehr preissensitiven Märkten. CIIPA will die Veranstaltungsreihe fortsetzen, um ein regelmäßiges Dialog- und Begegnungsformat zwischen KMU aus der Industrie und der Informationstechnologie beider Länder weiterzuentwickeln.
Noch im für China bedeutenden 200. Geburtsjahr von Friedrich Engels macht die nächste Veranstaltung in der Heimatstadt des politischen Ökonomen die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets zum Thema. Im neuen Jahr sind dann Mikrochips, Lasertechnik und auch nachhaltige Smart Buildings die Schwerpunkte des Dialogs.
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